Triggerpunktbehandlung zur Schmerztherapie

Triggerpunktbehandlung zur Schmerztherapie

Viele Patienten finden trotz umfangreicher bildgebender Diagnostik keine ausreichende Erklärung für Ihre Schmerzen. Die Empfehlung für mehr Bewegung und Muskeltraining ist zwar richtig. Wie aber sinnvoll beginnen, wenn man sich vor Schmerzen nicht richtig bewegen kann.

So ist es notwendig, die schmerzauslösenden Faktoren herauszufinden, zu behandeln und damit den Körper in die Lage zu versetzen, sich wieder schmerzfrei bewegen zu können.

Beispiel 1:

Ein Patient kommt mit immer wiederkehrenden Schmerzen im LWS-Bereich. Diverse Übungen zur Kräftigung der Bauch- und Rückenmuskeln, sowie Rückenmassagen bringen nur kurzfristige Linderung.
Die Untersuchung ergibt eine verkürzte Bauchmuskulatur, einen verkürzten M. lliopsoas (Hüftbeugemuskel) und Muskelansatztendinosen an der Symphyse (Schambein) und am Trochanten minor des Oberschenkels.
Jedes Mal, wenn der Patient sich aufrichtet, muss die Rückenmuskulatur gegen die verkürzte Bauch- und Hüftmuskulatur arbeiten. Das überlastet die Rückenmuskulatur, die dauerhaft verspannt. Die Aufrichtung wird schmerzhaft. Die verspannten Rückenmuskeln verhindern eine ausreichende Blutversorgung des Muskels. Weitere Kräftigungsübungen der Rückenmuskulatur würden auf Dauer weitere Verspannungen und Schmerzen verursachen. Außerdem würde eine verkürzte Bauch- und Hüftmuskulatur, sowie verspannte, verkürzte Rückenmuskeln den Druck auf Bandscheiben und Wirbelgelenke verstärken. Die Rückenschmerzen sollen uns vor Schäden bewahren.
Durch eine Schmerzpunktbehandlung am Sehnen-Knochen-Übergang, an der Symphyse und an den Oberschenkelinnenseiten, wird über die Golgi Sehnen-Organe (Spannungsmelder in der Sehne) der Muskeltonus gesenkt, die Schmerzwahrnehmung wird reduziert und die Rückenmuskeln müssen nicht mehr gegen die verspannten Bauch- und Hüftmuskeln arbeiten.
Genauso können im Muskelbauch durch die lang anhaltende Muskelverspannung Bereiche entstehen, (sogenannte Triggerpunkte), die massiv druckempfindlich sind und eine Entspannung des Muskels verhindern. Auch diese Bereiche können durch eine Schmerzpunktbehandlung gelöst werden. Angeleitete einfache Dehnübungen muss der Patient dann zu Hause durchführen, um den Therapieerfolg zu sichern. Auch ist ein allgemeines, leichtes Ausdauertraining wichtig, um die muskuläre Dysbalance dauerhaft zu beseitigen.

 

Beispiel 2:

In der Praxis ist es oft so, dass die Ursache der Schmerzen nicht dort zu suchen ist, wo es schmerzt. Ein weiteres Beispiel ist die Epicondylitis lat. (sogenannter Tennisellbogen – Schmerzen an der Außenseite des Ellbogens). In der Untersuchung zeigt sich, sowohl am äußeren Ellbogenvorsprung, (hier setzt die Streckmuskulatur des Unterarmes an), als auch am inneren Ellbogenvorsprung (hier setzt die Beugemuskulatur des Unterarmes an) Sehnenansatztendinosen vorhanden sind. Der Patient gibt an, viel am Computer zu arbeiten. Oft auch in krummer, gebeugter Haltung. Die Untersuchung der Beugemuskelkette ergibt eine verkürzte Brustmuskulatur, ein verspanntes Zwerchfell und wiederum durch die gebeugte Sitzhaltung eine verkürzte Bauchmuskulatur mit Sehnenansatzreizen an der Symphyse. Die Behandlung erfolgt wiederum an den schmerzhaft verkürzten Beugemuskeln (Bauch, M. Pectoralis, Handbeuge}, damit die Streckmuskeln des Unterarmes spannungsfrei arbeiten können und die Entzündung am Epicondylus lat. ausheilen kann.

 

Beispiel 3:

Noch ein Beispiel, dass Schmerzen nicht zwangsläufig auf eine Schädigung des Gewebes zurückzuführen sind.

Der Patient mit Ellbogenschmerzen ist 55 Jahre und kommt jetzt mit Knieschmerzen zur Behandlung. Er beschreibt die Schmerzen belastungsabhängig (v.a. beim Treppen steigen und Berg ab gehen und als Anlaufschmerz). Das Röntgenbild zeigt eine 2-3 gradige Knie-Arthrose, die die Schmerzen erklären soll. Die Untersuchung ergibt, dass neben den Hüftbeugemuskeln durch das viele Sitzen auch die Kniebeugemuskeln verkürzt sind und sich Ansatztendinosen am Wadenmuskel gebildet haben. Der Kniestreckmuskel muss jetzt immer gegen die verkürzte Wadenmuskulatur arbeiten, was zu einer erhöhten Druckbelastung im Kniegelenk führt. Ausgelöst werden die Schmerzen durch die Sehnenentzündungen dem Kniegelenk umgebenen Muskeln. Die erhöhte Druckbelastung führt zu einer schlechten Ernährungssituation des Gelenkknorpels, was eventuell dessen Verschleiß erklärt. Die Behandlung umfasst wiederum Triggerpunktbehandlungen, angeleitete Dehnübungen, Übungen zur Korrektur der Beinachse sowie die Empfehlung sich trotz Schmerzen weiterzubewegen.

 

Wenn die Triggerpunktbbehandlung erfolgreich sein soll, müssen sich die Beschwerden, die der Patient angibt, in der 1. Behandlung verringern lassen. Die eingeübten Dehnübungen, sowie ein moderates, angepasstes Ausdauertraining sollten täglich durchgeführt werden.

Kontaktdaten

Jörg Dittrich
Praxis für Osteopathie
und Physiotherapie

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